Vietnam: Asiens beste Beschaffungsdestination

April 10, 2015 Posted by German Desk Reading Time: 3 minutes

Offener Kommentar von Alberto Vettoretti

Warum sollten Unternehmen Vietnam als mögliche Beschaffungsquelle ansehen und nicht ein anderes Land in Asien?

Es existieren einige zentrale Vorteile, welche Vietnam vom Rest Asiens hervorheben. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Ländern in der Region ist Vietnams Regierung sehr stabil und setzt sich für das Wachstum des Landes ein. Das Vertrauen der Konsumenten ist bereits stark und wächst weiter. Zusätzlich wird ein Wachstum des Binnenkonsums von 20 % pro Jahr prognostiziert, was einen starken lokalen Markt für ausländische Produkte darstellt.

Die Lohnkosten liegen im Moment bei 50 % der Höhe jener in China und bei etwa 40 % jener in Thailand und auf den Philippinen. Die Zahl der Beschäftigten des Landes wächst jährlich um 1,5 Millionen Menschen und Arbeiter sind jung und zunehmend besser gebildet.

Zusätzlich verfügt Vietnam um eine sich weiter verbessernde Infrastruktur und bleibt ein Zentrum für kosteneffektive Herstellung, welche ein Anreiz für viele ausländische Unternehmen ist. Ein Überfluss von natürlichen Ressourcen hilft ebenfalls den Produktionsboom anzutreiben. Zu guter Letzt gehören die allgemeinen Kosten um Handel zu treiben, wie etwa Mieten und Nebenkosten, zu den niedrigsten in ganz Südostasien.

Vietnam ist auch Mitglied der ASEAN (Vereinigung der südostasiatischen Nationen), welche mit 600 Millionen Menschen und einem BIP von 1,2 Billionen US-Dollar, einen wichtigen Zukunftsmarkt darstellt.

Schlussendlich, mit starken Verbindungen innerhalb Asiens und mit dem Westen ist Vietnam geeignet für ein Unternehmen mit einer China +1 Strategie.

Worin liegt die Bedeutung von Vietnams Freihandelsabkommen (FTA)?

Vietnam verfügt über eine Reihe von Freihandelsabkommen, jedoch sind jene mit der ASEAN und zwischen ASEAN, China und Indien, von speziellem Interesse für ausländische Unternehmen. Dies bedeutet nämlich, dass ein innerhalb der ASEAN hergestelltes Produkt, welches von den Abkommen mit China und Indien abgedeckt wird, in deren Märkte zollfrei überführt werden kann.

Vietnam befindet sich ebenfalls in der Endphase der Verhandlungen bezüglich eines Freihandelsabkommens mit der EU. Zusätzlich wird das Land mit dem Abschluss der Transpazifischen Partnerschaft zollfreien Zugang zu einigen der weltweit größten Märkte, wie etwa den USA, erhalten. Und schließlich wird Vietnam, mit dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zum Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP, Umfassende Regionale Wirtschaftspartnerschaft) 2015, gemeinsam mit den restlichen Mitgliedern von ASEAN freien Handel mit China, Indien, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland treiben können. Aus diesem Grund bringt das RCEP aufregende Chancen für ausländische Unternehmen mit sich.

Der Aufstieg Vietnams zu einer der weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften wird einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft von ausländischen Investitionen nach Asien haben. Während im Mainstream der Medien Vietnam oft von China aus den Wirtschaftsnachrichten verdrängt wird, stellt es bereits eine ernstzunehmende Alternative zu China dar und folgt grob demselben Weg den China 20 Jahre zuvor nahm. Heute ist es Vietnam, nicht China, welches der wichtigste Zukunftsmarkt für viele Investoren ist.

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in Asien kontaktieren Sie bitte:

Fabian Knopf, Sr. Associate, Co-Head of German Desk, Dezan Shira & Associates Fabian.Knopf@dezshira.com

Silke Neugebohrn, Sr. Associate, Co-Head of German Desk, Dezan Shira & Associates Silke.Neugebohrn@dezshira.com

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